Heimat- und Geschichtsverein Haibach, Grünmorsbach und Dörrmorsbach

Haibach - Grünmorsbach - Dörrmorsbach e.V.

Rauchclub »Frankenstolz« Haibach

Gründung: 05.11.1903
Fahnenweihe: 1907

1963 neue Fahne
Geschichte: Auflösung 1914
Wiedergründung: 1919
1936 Versteigerung des Vereinseigentums
1949 Wiedergründung
   
Auflösung: 1984
Fahnenmotiv
vorn: St. Nepomuk ("Eintracht und Liebe im schönen Verein erhalten dem Leben den Jugendschein"), in der Ecke zwei Hände zum Gruß vereint
hinten:  im Wappenschild gekreuzte Pfeifen mit Tabaksbeutel
(Rauchergruß "Gut Qualm"

Am 5. November 1903 gründeten mehrere Männer im »Förstschen Saale« (Gasthaus »Zum Hirschen«) einen Rauchclub. Zweck des Gesellschaftsvereines war das wettbewerbsmäßige Rauchen von Pfeifen und Zigarren. Es ging dabei um die längste Zeitspanne, die man mit einer Zigarre nach »Feuer frei« die Glut am Glimmen hielt bis man »tot« war. Die Besten erhielten Einzel- und Mannschaftspokale. Rauchspiele wurden gegen andere Rauchervereine ausgetragen und Meisterschaften errungen; »Gut Rauch« war der Grußruf.
Der erste Vorsitzende des Vereines war Konrad Höfling. 1907 wurde eine Vereinsfahne beschafft. Die Patenschaft hatte bei der Weihe der Turnverein 1893 übernommen. Bei Kriegsausbruch 1914 wurde der Verein aufgelöst, fünf Jahre später kam wieder Leben auf. Das Inflationsjahr 1923 brachte eine Krise, die sieben Monate später mit der Wahl von Georg Otto als Vorsitzendem wieder abebbte. Einen Bruch gab es dann am 25. Oktober 1936 bei einer Generalversammlung aufgrund des mangelnden Interesses der Mitglieder (die z.T. auch unter politischem Druck standen) und der schlechten Finanzlage. Der Fahnenschrank, ein Pfeifenschrank, Pfeifen und Pokale wurden versteigert.

Im Jahre 1949 regte sich wieder Vereinsinteresse bei den ehemaligen Mitgliedern. Adam Lenk übernahm den Vorsitz, und beim 50jährigen Vereinsbestehen 1953 zählten die »Frankenstolzler« 55 Mitglieder. Unter Georg Nüchtern fand das 60jährige Stiftungsfest statt, wobei eine zweite "wertvolle Fahne mit einem Nepomukbild in der Mitte geweiht wurde. Ernst Staab übernahm das Erbe von Nüchtern im Jahre 1966. Neben dem Wettrauchen hatten auch die Geselligkeit, das Theaterspiel und der alljährliche Patronatstag an Nepomuk (16. Mai) hohen Stellenwert. Im Mai 1984 beteiligte sich eine Fahnenabordnung an der 250-Jahr-Feier der Nepomukstatue. Die Abordnung bildeten Ernst Staab, Leo Weber, Alois Veite und Werner Kullmann. Dies war das letzte öffentliche Auftreten des Rauchclubs.