Heimat- und Geschichtsverein Haibach, Grünmorsbach und Dörrmorsbach

Haibach - Grünmorsbach - Dörrmorsbach e.V.

Katholischer Burschen-Verein Jung Haibach

Gründung: 1912
Fahnenweihe: 1913

Geschichte: während der Hitlerzeit war der Verein verboten
  nach dem 2. Weltkrieg wiederbelebt
Auflösung: 1974
Fahnenmotiv vorn: Hl. Laurentius als Vereinspatron,
Diakon mit Siegespalme (
brennender Rost als Hinweis auf das Ende des Heiligen)
hinten: Name des Vereins mit Losungen: Religion, Wissen, Sparsamkeit, Frohsinn

Auf Anregung und unter tatkräftiger Mithilfe von Lokalkaplan Gottfried Endreß, dem späteren Stadtpfarrer von Herz-Jesu Aschaffenburg, wurde im Jahre 1912 der Haibacher Burschenverein gegründet. Die Gemeinschaft war in ihrem Gedankengut dem vaterländischen Geist angelehnt und hatte als Grundprinzipien Glaube und Sitte, Berufstätigkeit und Vaterlandsliebe, Sparsamkeit und Frohsinn. Präses war jeweils der örtliche Kaplan oder Pfarrer. Das Fahnenlied »Auf, Burschen, lasst die Fahnen weh'n« wurde zu Beginn jeder Veranstaltung gesungen. Heute würde man den Burschenverein als »halbkirchliche Jugendorganisation« einstufen.
Schon ein Jahr nach der Gründung ließen die Burschen eine prachtvolle Fahne weihen. Sie ist in den Grundfarben Schwarz-Rot-Gold gehalten und zeigt den Heiligen Laurentius im Loderfeuer. Alljährlich am 8. August war Patronatstag mit feierlichem Gottesdienst.
Die Feier des 15-jährigen Bestehens wurde in Form eines Festabends begangen. Zu diesem Zeitpunkt (1917) waren bereits 16 Mitglieder gefallen. Die Vereinstätigkeit währte bis zum Beginn der Hitlerzeit. Dann wurde alle Aktivität streng verboten. Der Burschengeist schwelte aber bei den alten Mitgliedern weiter und loderte nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf. Die Laurentiustage wurden wieder gehalten und es gab immer wieder Zusammenkünfte. Aus den ehemaligen Burschen waren aber inzwischen Rentner geworden. 1974 traf man sich zum letzten Mal. Es wurde beschlossen, dass sich die Mitglieder weitgehend dem damaligen katholischen Werkvolk anschließen, wo die Grundgedanken weiter geführt wurden.  Letzter Vorsitzender war August Nebel. Zuvor hatte Karl Baumann über beide Weltkriege hinweg die Vereinsgeschäft geführt.